Seit langem findet immer am 1. Mai am Denkmal der Opfer des Faschismus gegenüber dem ehemaligen KZ-Außenlager Mülsen St. Micheln eine Gedenkveranstaltung der Gemeinde statt. Vor 80 Jahren, in der Nacht vom 1. auf den 2. Mai 1944, kam es in dem Fabrikgelände der ERLA-Maschinenfabrik, in der die Gefangenen Zwangsarbeit leisten mussten, zu einer verheerenden Brandkatastrophe. Die inhumanen Essensrationen und desolaten Unterbringungszustände hatten einige der Inhaftierten dazu veranlasst, ihre Strohmatratzen anzuzünden, um auf ihre verheerende Situation aufmerksam zu machen. Die Inhaftierten durften von der Feuerwehr nicht evakuiert werden und wurden bei einem Fluchtversuch aus dem Gebäude von der SS erschossen. 198 KZ-Insassen kamen im Zuge dessen in Mülsen St. Micheln ums Leben, mindestens 60 Häftlinge erlitten schwerste Brandverletzungen. Um ihre Arbeitskraft zu ersetzen, wurden im Mai 1944 dreihundert neue Gefangene in das KZ-Außenlager nach Mülsen überstellt.
Heute erinnert eine Gedenkplakette am Fabrikgebäude an den schrecklichen Vorfall.
© C. Packert, Gemeinde Mülsen
