80-jähriges Gedenken in Hartenstein und Schlema: Gedenken, das verbindet

Würdiger Auftakt in Hartenstein

Den Beginn des Gedenktages bildete die feierliche Einweihung einer neuen Gedenktafel in Hartenstein. Bürgermeister Kunz und Dr. Oliver Titzmann richteten mahnende Worte an die Anwesenden und erinnerten an die Häftlinge, die Hartenstein am 14. April 1945 passierten. Für den musikalischen Rahmen sorgte der Posaunenchor Hartenstein, organisiert von Erhard Franke. 

 

Ein Zeichen am Bahnhof Bad Schlema

Anschließend wurde in Bad Schlema die nächste Informationstafel eingeweiht. Bürgermeister Heinrich Kohl betonte in seiner Rede die Verantwortung der heutigen Generation, das Erinnern wachzuhalten. Die Tafel macht die Bedeutung dieses Ortes künftig dauerhaft sichtbar.

 

Gedenkmarsch für Sichtbarkeit

Vom Bahnhof aus führte ein stiller Gedenkmarsch über die Auer Talstraße bis zum Sportplatz in Niederschlema. Die Teilnehmenden trugen weiße Rosen und Karten mit den Namen ehemaliger Häftlinge bei sich – einzelne Biografien, die stellvertretend für viele stehen. Der schweigende gemeinsame Weg schuf einen Raum der gemeinsamen Erinnerung und würdigen Anteilnahme – sichtbar für alle, die dem Weg begegneten.

 

Jugendliche gestalten Gedenken

Am Sportplatz wurde eine weitere Tafel präsentiert, die von Jugendlichen des Projekts „DenkMal!“ initiiert worden war, um auf den bisher unmarkierten Ort eines NS-Massenverbrechens hinzuweisen. Die jungen Menschen stellten ihre Arbeit vor und zeigten eindrucksvoll, wie Erinnerungsarbeit generationenübergreifend gelingen kann. Ihre Perspektive bringt frischen Wind und wichtige Impulse in die regionale Gedenkkultur.

 

Gedenkfeier am Denkmal in Schlema

Den Abschluss bildete eine gemeinsame Gedenkveranstaltung am Denkmal am Kohlweg, die vom Ortschaftsrat Schlema organisiert wurde. Pfarrerin Monique Meichsner sprach ein Gebet für die Opfer, begleitet vom Glockenläuten der Kirche. Beiträge von Dr. Titzmann, Oberbürgermeister Kohl und Jugendlichen der Oberschule Westerzgebirge spannten den Bogen zwischen Geschichte und Gegenwart. Symbolische Elemente wie die 83 Steine aus dem Jugendgeschichtsprojekt, die für die 83 dort verscharrten KZ-Häftlinge stehen, verdeutlichten die Reichweite des Erinnerns und machten es für die Anwesenden erlebbar.